„Die Kieler Literaturwissenschaftlerin und Emmy-Kennerin Bärbel Reetz hat den Titel der großen Emmy-Ball-Hennings-Ausstellung ‚ich bin so vielfach‘, die im Städtischen Museum gezeigt wird, beim Wort genommen und eine Textcollage erarbeitet. Gleich drei Emmys betreten die Bühne und drei Stimmen sprechen Originaltexte. Sie zeigen so die faszinierenden Facetten der Person und ihres Werkes. Mit einer Stimme sprechen dagegen die vielen verschiedenen Männer in ihrem Leben. Diese Produktion entstand durch die Anregung und Finanzierung des Frauenbüros der Stadt Flensburg.“ (Homepage Theaterwerkstatt Pilkentafel).
,Emmy 1-2-3’ ist eine Auftragsarbeit zu Texten von Emmy Ball-Hennings, der Frau von Hugo Ball, (gemeinsam mit seiner Frau und anderen einer der Begründer der Dada-Bewegung, die 1916 vom Cabaret Voltaire in Zürich ausging), derer als gebürtige Flensburgerin im Rahmen einer Ausstellung im städtischen Museum als Lyrikerin, Varieté-Persönlichkeit und dadaistische Künstlerin gedacht wird.
Elisabeth Bohde erarbeitet mit drei semi-professionellen Schauspielerinnen aufbauend auf der Text-Collage von Bärbel Reetz eine kleinere Inszenierung, die mit der Premiere in den Räumen des Museums und weiteren Aufführungen in der Theaterwerkstatt Pilkentafel die Ausstellung begleitet. Die Spielerinnen schlüpfen in die Rolle von Emmy, Torsten Schütte tritt als Hugo Ball am präparierten Klavier und in weiteren männlichen Rollen auf. Das Setting bilden halbrunde Wände, die von den Spielerinnen beschriftet und regelmäßig neu bezogen werden können. Die Produktion bedient den Lokalpatriotismus des ansässigen Publikums und wird in Verbindung mit der Ausstellung Stadtgespräch.
Torsten Schütte entdeckt mit dieser Arbeit seine Liebe zu den Lautgedichten von Hugo Ball.
Premiere: 08.09.1999 im Städt. Museum
Regie: Elisabeth Bohde Spiel: Emmy 1: Sonja Hilpert, Emmy 2: Svea Hemm, Emmy 3: Dörte Jurascheck, Torsten Schütte
7 Vorstellungen