„Ein Mann geht durch den Raum, während ihm ein anderer zusieht; das ist alles, was zur Theaterhandlung notwendig ist. “ schrieb Peter Brook 1968 in ‘Der leere Raum‘. Abgesehen davon, dass das natürlich auch für eine Frau oder jeden anderen Menschen gilt, und mittlerweile vielleicht eher von Performance oder Darstellender Kunst die Rede wäre, bleibt dieser Satz grundlegend. Für jede unserer Arbeiten war der Raum das erste, worüber eine Entscheidung fiel. Und wir gingen nie vom Theaterraum als festgelegtem Ort aus. Der Raum war nie als fiktiver Raum definiert, sondern als der tatsächliche, in dem sich die Zuschauer:innen und die Darsteller:innen begegneten. Und es ging immer darum, diese Beziehung als eine räumliche zu schaffen. Immer wieder interessierte uns der Wechsel zwischen der Blackbox des Theaters, der so wandelbar wie möglich war, und der Auseinandersetzungen mit sonst anders genutzten Räumen, wie Klassenzimmern, leerstehenden Gebäuden, Festsälen, Parks, Parkhäusern.
Immer hat der Raum einen Einfluss, ist ein Mitspieler.
Die langen Jahre der Tourneen und die Begegnungen mit vielen oft auch ungeeigneten Räumen sind in die Konzeption unseres eigenen Theaters eingeflossen und wir sind sehr glücklich nun zu erleben, dass er auch für andere Künstler:innen und alle anderen Begegnungen immer wieder Konzentration, Intensität, Intimität und Transparenz bietet. Trotzdem ist für uns nichts selbstverständlich, wir können den Raum immer drehen, die Zuschauer:innen anders setzen.
(Eine Einordnung von Elisabeth Bohde)