2001
Die federleichte Bauweise
Von und mit
Torsten Schütte (Spiel), Matthias Kaul (Musik), Elisabeth Bohde (Raum und Spielregeln)
Premierendatum, -ort
27.04.2001 in der Theaterwerkstatt Pilkentafel
Vorstellungsdauer
60-70 Minuten
Vorstellungszeitraum
2001-2003
Zahl der Vorstellungen
12
Fakten
Nachdem Elisabeth Bohde, Torsten Schütte und Matthias Kaul 2001 insgesamt 5 Wochen durch Indien gereist waren und dort in 17 Städten vor teilweise bis zu 1000 Kindern ,Ist ja nur Pappe’ gespielt hatten, fassen sie den Entschluss, diese Produktion auch für Erwachsene zu spielen und entwickeln dafür die Arbeit ,Federleichte Bauweise’. Der Titel bezieht sich auf eine vielfach von Matthias Kaul benutzte Passage aus „Die letzte Welt“ von Christoph Ransmayr, die die Theaterwerkstatt in ihrer Ankündigung zitiert:
„.... wurde ihm zum ersten Mal die FEDERLEICHTE BAUWEISE der Welt bewusst, die Anfälligkeit der zu Sand verfliegenden Gebirge, die Flüchtigkeit der Meere, die zu Wolkenspiralen verdampften und das Strohfeuer der Sterne.“ (Christoph Ransmayr: Die letzte Welt. Frankfurt a. M. 1991, Seitenangabe?)
Material, Klang und Improvisation
Abwandlung von ,Ist ja nur Pappe´
Flyer
Fotos
Ein Musiker, ein Schauspieler, ein gemeinsames Material: Papier und Pappe. Papier und Pappe als – Kostüm oder Verpackung –Bühnenbild oder Forschungsgegenstand – Tanzpartner oder Werkzeug.... und immer als Musikinstrument: Ob geschlagen, gestrichen, geblasen - ob geknüllt, gerollt oder geworfen, immer entstehen Klänge, immer entstehen Bilder. Die Klangproduktion ist Bewegung. Die Bewegung ist Klang. Bewegungen im Zwischenraum von Musik und Theater. Jede Berührung verändert das Material unwiederbringlich, zerstört es? Jeder Klang zerfällt nach seiner Entstehung, keine Resonanz, kein Nachklang-Nur der Augenblick zählt, Nur nur der Moment ist kostbar, und so gibt es keinen festgelegten Ablauf, keine Sicherheit, keinen Text. Nur den Abend mit seinen Stimmungen, Themen, Chancen, Risiken und Konsequenzen, nur den Abend mit der aus der Folge der Momente entstehenden eigenen Geschichte. Alles ist flüchtig, gefährdet...
In der Ankündigung heißt es:
Die Vorstellungen unterscheiden sich insbesondere mit Blick auf den Anfang: Hatte Elisabeth bei ,Ist ja nur Pappe’ das aus Papier und Pappe bestehende Bühnenbild bei jeder Vorstellung alleine und als Überraschung für Torsten und Matthias aufgebaut, so tut sie dies hier mit dem Publikum zusammen. „Wir hatten bei einer Vorstellung einen Architekten im Publikum, der ordnete alles in einer Reihe vor den Zuschauern an“, erinnert sie sich.
Die immense Bedeutung des Kommunikationsprozesses mit den Zuschauenden, aufbauend auf die der Trias Raum - Publikum - Spiel, die prägend für die Arbeitsweise der Theaterwerkstatt ist, wird hier mehr als deutlich.
Bei den Vorstellungen beobachtet Matthias den Aufbau, Torsten jedoch ist wie auch bei ,Ist ja nur Pappe’ nicht anwesend und begegnet der sich ihm darbietenden Situation dann improvisierend.