2012

Die Hörer

Eine amtliche Intervention mit Texten von Oskar Pastior

Von und mit

Elisabeth Bohde, Torsten Schütte

Musikalische Beratung

Matthias Kaul

Premierendatum, -ort

23.04.2012 in der Schule Ramsharde

Vorstellungsdauer

45 Minuten

Vorstellungszeitraum

Seit 2012

Zahl der Vorstellungen

1000

Fakten

Wie in anderen Produktionen (,Ist ja nur Pappe’ (1996), ,Die Menschenfresserin’ (2002) oder ,Die schöne Stunde’ (2008)) ist das Publikum eingeladen, sich auf Vorgänge einzulassen und sie mit den eigenen Sinnen zu erfahren. Die Klassenzimmer werden zum Klingen gebracht, der Qualität verschiedener Geräusche wird nachgespürt und mehr und mehr werden die Kinder einbezogen in diese künstlerische Erforschung der Klangqualitäten des Raumes, der Stille, der Gegenstände.
Schließlich spielt die Klasse, dirigiert von Mörg, ein Konzert. Es folgt ein kurzes Nachgespräch und zum Abschluss werden die Kinder gebeten, ein Ohr auf ihren Tisch zu legen und dem Geräusch zu lauschen, dass ein aufgespießter Flummi, über den Tisch gezogen, entstehen lässt.

Vorgänge erfahrbar machen

,Die Hörer’ werden in manchen Wochen bis zu zwanzig Mal gespielt. „Wenn das gut geht, verlassen wir die Kinder in verzücktem Hörzustand“, sagt Elisabeth.

Dabei ist der entscheidende Faktor, dass sich die Spieler:innen immer wieder neu auf Räume, die Klänge und die Kinder einlassen. „Es gelten die Regeln der Kinder und man muss auf sie reagieren“, so Torsten.

Immer anders

"Die Pilkentafel war da!
Kinder zunächst: verwirrt (häää??!), blicke hin und her (viele Blickkontakte mit der Lehrerin…) unsicher, verständnislos (?) amüsiert, kopfschüttelnd, beobachtend, kichernd,
Wörter/Sätze fremd und ungewöhnlich, befremdlich.
Kinder allmählich: belustigt, Blicke auf Akteure, gespannt, immer mehr mitgehend, langsam „auftauend“ lachen, sicherer in der eigenen Aktion, Wörter/Sätze „begreifend“, aufnehmend, umsetzend.
Kinder schließlich: Begeistert – agierend – verstehend – hörend!
Kinder hinterher: überlegend, diskutierend, Ideen entwickelnd.
→ Theater in der Schule! Wälz minütt – Grochen Urgel → 100% ! – genau! Gern + immer wieder!!"

Eine Lehrerin sagt:

Die als Intervention in Klassenzimmern angelegte Produktion ,Die Hörer’ ist die meistgespielte Arbeit der Theaterwerkstatt Pilkentafel. Mit ca. 1000 Vorstellungen übertrifft sie sogar die Zahlen von ,Waschtag’ (1989) und beschert der Spielstätte ähnliche Erfolge: ,Die Hörer’ werden mit dem JUNGE OHREN Preis in der Kategorie LabOhr ausgezeichnet und zum renommierten ,Hart am Wind’ – Festival, sowie zum Schäxpir_Festival nach Linz eingeladen. Das Stück wird im Luzerner Theater (hier mit dem Titel Klangtaucher und von dem Jugendtheater Schauburg in München (unter dem Titel Lauschangriff nachgespielt, denen die Theaterwerkstatt Pilkentafel die Rechte übertragen hat.

Rekord-Produktion

Zwei Mitglieder einer merkwürdigen Behörde, zwei Spezialisten zur Überprüfung akustischer Verhältnisse, Frau Dr. Sauerfurth - Ludenwurg und Mörg, ausführlicher Assistent, betreten unangekündigt den Klassenraum mit einem Wagen voll eigentümlicher Geräte. Sie beginnen mit den verschiedensten Untersuchungen, messen Lautstärken und Leisigkeits-verständnisminimale, schieben Stühle, quietschen mit Kreide, sprechen merkwürdige Texte, überprüfen mit dem Geigenbogen, bringen den Raum zum Klingen und die Kinder zum Lauschen….
Nach und nach verwickeln sie die Kinder in ihre Experimente, erkunden mit ihnen die Stille, probieren aus, wie laut man mit Papier rascheln kann, testen, wie laut es ist, wenn alle

gleichzeitig reden, und sensibilisieren so die Kinder für das Hören im Allgemeinen und das Aufeinanderhören im Speziellen. Der alltägliche Klassenraum verwandelt sich durch das bloße Hören in einen besonderen, magischen Ort.

Beschreibung auf der Homepage

Dokumentation

,Die Hörer‘ erhalten im Jahr 2013 den JUNGE OHREN Preis in der Kategorie LabOhr mit folgender Begründung:

„Die Hörer“ ist ein überraschender Lauschangriff auf den ungeordneten, überhörten Lärm im Klassenzimmer… Die Kinder werden in einer skurrilen Laboratmosphäre mit Geräuschen aus ihrem Klassenzimmer und dadaistischen Texten konfrontiert. Sie sind fasziniert von den Erkenntnissen und werden zu konzentriertem Lauschen verführt. Ein mitreißendes Projekt, das an möglichst vielen Schulen aufgeführt werden sollte."

JUNGE OHREN Preis

Download

Presse, Stücktext

"Wollt ihr nicht Lehrer werden?"
"Wann kommt ihr wieder?"

Die Schüler*innen sagen:

Die intensive Zusammenarbeit mit Matthias Kaul, der hier als musikalischer Berater fungiert, und die erprobte Arbeitsweise an der Schnittstelle zur Neuen Musik sowie die fundierte Auseinandersetzung mit jungem Publikum und künstlerischen Forschungsprozessen machen diese „Radikalfassung eines Klassenzimmer-Stücks“ (Elisabeth Bohde) möglich.

In nur einer Woche Proben und aufbauend auf dem Figuren-Repertoire aus ,Die mit Messer und Gabel Lesenden’ (2007) und der in jener Produktion entwickelten Kenntnis der Texte von Oskar Pastior erarbeiten Elisabeth und Torsten ein Setting für Klassenzimmer für die Dauer einer Schulstunde. Schüler:innen der 1. bis 4. Klasse sind eingeladen zu hören, zu Hörenden und Forschenden zu werden.

„Zwei Mitglieder einer merkwürdigen Behörde, zwei Spezialisten zur Überprüfung akustischer Phänomene − Frau Dr. Sauerfurth-Ludenwurg und Mörg, ausführender Assistent − betreten unangekündigt den Klassen-raum mit einem Wagen voll eigentümlicher Geräte. Sie beginnen mit den verschiedensten Untersuchungen, messen Lautstärken und Leisigkeits-Verständnisminimale, schieben Stühle, quietschen mit Kreide, sprechen merkwürdige Texte, überprüfen die Klangmöglichkeiten von Gegenständen mit dem Geigenbogen, bringen den Raum zum Klingen und die Kinder zum Lauschen. Nach und nach verwickeln sie die Kinder in ihre Experimente, erkunden mit ihnen die Stille, probieren aus, wie laut Papier rascheln kann, testen, wie laut es ist, wenn alle gleichzeitig reden, und sensibilisieren so die Kinder für das Hören im Allgemeinen und das Aufeinanderhören im Speziellen. Der alltägliche Klassenraum verwandelt sich durch das bloße Hören in einen besonderen, magischen Ort“, beschreibt die Theaterwerkstatt selbst die Produktion.

Erfahrung konsequent umgesetzt

‚Die Hörer‘ wurden auf das renommierte norddeutsche Theaterfestival "Hart am Wind" 2016 eingeladen:

‚Die Hörer‘ macht Lust aufs Hinhören, aufs Wahrnehmen von Geräuschen und Sprache. Die Hörer ist eine das Gehör schulende Intervention, die dem Genuss von Musik den Weg bereitet. Sie spielt sympathisch und mit einem Augenzwinkern mit Dadaismus und Neuer Musik. Sie poltert in den eben noch gewöhnlichen Unterricht, mischt ihn auf. Das Stück zieht die Kinder durch seine Schrulligkeit und den auf die Zielgruppe eingehenden Humor völlig in seinen Bann."

Hart am Wind

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