1994
Schuh wie Du
Es spielen
Torsten Schütte, Ralf Knicker,
Das Schicksal: Mauretta Heinzelmann, dann Angelika Warning, dann Elisabeth Bohde
Regie
Elisabeth Bohde
Musik
Matthias Kaul
Bühnenbild
Bühnenbild: Bernd Münster, Astrid Radunsky, Ensemble
Premierendatum, -ort
September 1994 in der Theaterwerkstatt Pilkentafel
Vorstellungsdauer
60 Minuten
Vorstellungszeitraum
1994-1996
Zahl der Vorstellungen
40
Fakten
„Es gab einen Zwischenfall mit dem Fernsehen. Bei einer Inszenierung war der Regionalsender aus Kiel da und die turnten schon die ganze Zeit während der Aufführung auf der Spielfläche herum (aktive Kameraführung). Vor dem Publikumsgespräch traten sie dann einfach die vorher so aufwendig drapierten Schuhe zur Seite. Da sind wir echt sauer geworden.“
Anekdote
Ausgehend von Schuhen und den improvisierten Geschichten zu ihren Besitzer:innen entsteht diese Produktion für Kinder ab 8 Jahren.
„In ‘Schuh wie Du‘ geht es um Schuhe: den Gang und die Wege, zu denen sie ihre Träger verleiten, die Schritte, die man in ihnen machen kann, die Musik, die in ihnen steckt, die Erinnerungen, die an ihnen haften, die Ziele, die man mit ihnen erreichen kann, die Identitäten, die sie ermöglichen, aber auch ihre tatsächliche Beschaffenheit, Größe oder Farbe. Und es geht um zwei Männer, die mit den Schuhen spielen. Aber ihre Interessen sind höchst unterschiedlich. Der eine liebt das flotte Spiel, die Sicherheit klarer Spielregeln, die Ordnung. Der andere träumt lieber, erzählt Geschichten, lebt in der Phantasie und flieht die Realität“, heißt es in der Ankündigung der Theaterwerkstatt Pilkentafel.
Begleiter des Lebens
Flyer
Fotos
Die Geschichte von Objekten
Das Publikum betritt den ehemaligen Proberaum der Theaterwerkstatt Pilkentafel im Erdgeschoss des Hauses Pilkentafel 2, in dem sich ein 8-eckiges Zirkusrund befindet. Es wird im Halbkreis darum herum platziert. Im Hintergrund der Bühne befindet sich ein abgedecktes großes Regal, aus dem während der Inszenierung verschiedene (durchnummerierte) Schuhe an die beiden Spieler gereicht werden. Das Licht kommt ausschließlich von aufgehängten Lichterketten. „Die Bühne war für Touring sehr aufwendig, nur das Licht, das ausschließlich von Lichterketten kam, war sehr simpel.“ (Torsten Schütte)
Umsetzung
‘Schuh wie Du’ setzt nach Waschtag und Kistenleben die Auseinandersetzung der Theaterwerkstatt Pilkentafel mit Objekten und einem Theater für jüngeres Publikum fort (detaillierte Erläuterungen finden sich bei den genannten Inszenierungen).
In der Ursprungsfassung mit einer Musikerin (Geige) und zwei Spielern besetzt, folgt die Inszenierung einem klaren spielerischen Schema (Domino): Aus einem großen Regal im Hintergrund des Bühnenbildes werden von der Musikerin Schuhe verteilt, und die Spieler müssen den jeweiligen Schuh an einen bereits abgelegten anlegen, der mindestens drei gleiche Eigenschaften besitzt. Dann werden aus diesem Spiel heraus Geschichten zu bestimmten Schuhen improvisiert.
Nach einigen Umbesetzungen der weiblichen Figur übernimmt schließlich Elisabeth Bohde selbst diese Rolle: „Es sind öfter so Zuspiel-Rollen bei mir hängen geblieben.“